Mein Tod

Ich traf meinen Tod im tiefen Keller,
im tiefen Keller so kalt.
Und er sprach: »Mein Schatz, hier nimm diese Kohlen,
leb wohl, ich hole dich bald.«
Und ich nahm die Kohlen:
Der Tod will mich holen,
doch heute Nacht schlafe ich warm.

Denn wen du nicht fürchtest,
der fürchtet auch dich nicht:
Der Tod hat dich lieb, bist du arm.

Ich traf meinen Tod in meinem Garten,
in meinem Garten so karg.
Und er sprach: »Mein Herz, hier nimm diese Gulden,
leb wohl, bald schläfst du im Sarg.«
Und ich nahm die Gulden:
Hab ich beim Tod Schulden,
ich zahl ihm mein Leben zurück.

Denn wen du nicht fürchtet,
der fürchtet auch dich nicht:
Der Tod hat dich lieb, fehlt dir Glück.

Ich traf meinen Tod in meiner Kammer,
in meiner Kammer so leer.
Und er sprach: »Mein Lieb, hier nimm diese Kerzen,
leb wohl, bald lebst du nicht mehr.«
Und ich nahm die Kerzen, verschwunden die Schmerzen
ich fühle nur Frieden, und Dank.

Denn wen du nicht fürchtest,
der fürchtet auch dich nicht:
Der Tod hat dich lieb, bist du krank.

Ich traf meinen Tod in meinem Herzen
in meinem Herzen allein.
Und er sprach: »Mein Kind, nimm meine Hände,
du stirbst, um bei mir zu sein.«
Und ich nahm seine Hände,
und so kam das Ende
vertraut, und voll Trost, wie ein Kuss.

Denn wen du nicht fürchtest,
der fürchtet auch dich nicht:
Der Tod hat dich lieb bis zum Schluss.

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Text und Melodie © 2005 by Thesilée