Henchin op Incipit

Als ich einst durch die Täler ritt, am Abend früh die Zeit,
da hört ich eine junge Frau, die klagte laut ihr Leid.
Sie weinte sehr, drum kam ich näher, und als ich zu ihr ritt,
da flossen ihre Tränen herab für Henchin op Incipit.

»Mein liebes Kind, was weinst du so? Schütt mir dein Herzen aus!
Sag, sind gar deine Eltern tot, und hast du kein Zuhaus?«
»Nein, meinen Eltern geht es gut; der Grund, weshalb ich litt,
ist: Ich verlor den Liebsten mein, den Henchin op Incipit.«

»Sag, wer ist dieser Incipit? Den Namen kenn ich nicht.
Hat dieser Bursch es denn verdient, daß hoch man von ihm spricht?«
»Oh, er ist groß und er ist stark, kein Mann hält mit ihm Schritt.
Er ist so schön wie der helle Tag, mein Henchin op Incipit.«

»So trockne deine Tränen, Kind: Ich habe einen Sohn,
den geb ich gerne dir zum Mann, er ist ein guter Lohn.
Du wärst ihm so eine schöne Braut, komm, reite mit mir mit!«
»Ich wäre lieber die Braut“, sprach sie, »von Henchin op Incipit.«

Doch stieg sie auf ihr milchweißes Roß und ritt mit mir hinfort.
Wir rittenTag und ritten Nacht bis hin zu jenem Ort.
Die Glocke klang, der Hahn schlug an, als sie vom Pferde glitt.
Und aus der Tür trat ein junger Mann: Herr Henchin op Incipit.

»Sei mir willkommen, mein Vater«, sprach er, »Dich schicken wohl die Feen?
Du bringst mir meine Liebste zurück, die ich fürchtete, nie mehr zu sehn.«
Ein Lächeln trat in ihr Gesicht. Ich sprach zu ihr: »Ich bitt,
sei meine Tochter, als liebende Frau von Henchin op Incipit.«

Übersetzt für den Einsatz im Roman »Die Öbba«

Das Lied mit Akkorden als PDF
Das Lied im Chordpro-Format

Deutsche Fassung © 1995 by Thesilée
Übertragung des Lieds »Johnny of Hazelgreen« (trad.)