Fremde Federn

In dieser Kategorie sind alle Lieder versammelt, die unter Verwendung von Fremdmaterial entstanden sind – in den meisten diese Fälle sind nur die Texte von mir, während ich für die Melodien auf Altbewährtes zurückgegriffen habe.

Ausgerechnet im Bereich Parodien gibt es hier jedoch drei Ausnahmen: Ich habe hier auch die Lieder aufgenommen, die jeweils ein ganzes musikalisches Genre auf den Arm nehmen. Exemplarisch sind dies: Der Deutsche Schlager, hinterlegt mit generischem Schalalalala; der Betroffenheitsprotestsong, mit markiger Gitarrenbegleitung, und zuletzt der philosophisch-politische Brechtsong, dargeboten im Marschrhythmus mit einer Melodie, wie sie von Kurt Weill stammen könnte, nur dass sie von mir ist. Diese Lieder sind mehr Fälschungen als Parodien, aber als solche sind auch sie hier sicher gut untergebracht

Man kann davon ausgehen, dass die Parodien witzig sind oder zumindest witzig sein wollen. Sie sind witziger, wenn man die zugrundliegenden Originale kennt Ich habe mich bei Klassikern des Filksongs bedient, die Filker kennen und Außenstehende eher nicht; bei Folksongs, die zum Teil so selten gesungen werden, dass wohl nur Hardcorefolker jemals von ihnen gehört haben, und sogar bei mir selbst. Zum Teil illustrieren sie die Erlebnisse einer früheren Rollenspielrunde und können als solche auch von anderen Rollenspielern genossen werden, denn die Dummheit von Helden ist universal.

Was diese Lieder allesamt gemein haben ist, dass es großen Spaß gemacht hat, sie zu schreiben, und dass ich sie – mit einer Ausnahme – eigentlich nie singe, es sei denn, mir ist mein gesamtes Liedgut ausgegangen – was eher selten der Fall sein dürfte. Ansonsten halte ich mich dann doch lieber an Lieder, die in ihrer Gänze von mir stammen.

Den anderen Aspekt dieser Rubrik machen Übersetzungen aus. Diese sind zum Teil sehr alt – ich habe Folksongs aus dem Englischen übertragen, lang bevor ich eigene Lieder hatte: Sie dienten vor allem, um meinen Fantasygeschichten einen gewissen folkloristischen Touch zu geben. Ein Großteil dieser Lieder entstand für »Die Öbba«, ein Gemeinschaftswerk aus dem Jahr 1995, das nie fertiggestellt wurde. Dennoch hatte ich genug Lieder vertextet, um auch noch zwei Fortsetzungen mit reichhaltigem Liedgut auszustatten … Die rivalisierenden Länder Raköb und Asböb mit Städten wie Incipit und Urica haben diesen Liedern ihren Stempel aufgedrückt.

Ein weiterer Schwung an Liedern entstand 1996 und 1997 für einen Romanzyklus, der logischerweise den Arbeitstitel »Die Geschichten nach der Öbba« trägt – diese Lieder sind daran zu erkennen, dass sie pseudokeltische Namen enthalten, die kein Schwein aussprechen kann. Für diese Geschichten schrieb ich dann aber auch eigene Lieder, diese finden sich dann in der Balladenregion, wo sie auch hingehören. Alle diese Übersetzungen sind, in Anbetracht ihres Alters, mit einiger Vorsicht zu genießen, stehen aber doch jedem LARP-Barden, der sein authentisches Repertoire ausweiten möchte, gerne zur Verfügung. Und wer keine Ahnung hat, wie er Namen wie Clòn Lonnìl Dhub und Cawlun von Cuinonen aussprechen soll, darf die Namen auch gerne durch etwas mundgerechteres ersetzen, sofern es ins Versmaß passt.

Ebenfalls hier versammelt sind Lieder anderer Filker, die ich übersetzt habe – teils aus eigenem Antrieb, teils auf Wunsch der Originalautoren: Es freut mich, dass ich ein Händchen für Übersetzungen habe, und noch mehr freut mich, dass sich dies inzwischen auch herumgesprochen hat. Wenn auch du an der Übersetzung eines Liedes ins Deutsche oder Englische interessiert bist, schick mir einfach eine E-Mail. Ich freue mich über jede Gelegenheit, meine Künste in den Dienst der Völkerverständigung zu stellen …

Nur die Übersetzungen meiner eigenen Songs – teils aus dem Deutschen ins Englische, teils aus dem Englischen ins Deutsche – finden sich hier nicht. Die haben nichts mit fremden Federn zu tun uns sind bei meinen ganz eigenen Liedern, wo sie hingehören.